For ever blind // Die Tribute von Panem // FKS 12 // Drama // In Arbeit

For ever blind
Die Tribute von Panem

- FKS 12
- Drama, Abenteuer, ein wenig Romanze
- noch nicht fertiggestellt


Klappentext:
Es ist das Jahr wo sich alles für Violet Hamltion änderte. Es ist das Jahr der 44. Hungerspiele und auch dieses mal werden 12 Mädchen und 12 Jungs in die Arena geschickt. Violet lebt gemeinsam mit ihrer Tante Lilly in Distrikt 12 in einem kleinen Haus am Rande des Distrikts. Doch da gibt es ein kleines Problem in Violets Leben. Sie ist blind und das für immer. Violet wird behandelt wie jeder andere Distriktbewohner auch wenn sie blind ist. Die Ernte veränderte ihr ganzes Leben.



Prolog:

"Du siehst klasse aus meine Kleine.", flüsterte meine Tante mir ins Ohr. Ich schluckte und nickte nur. Gerne hätte ich es bestätigt, doch ich konnte es nicht. Ich sah mich selber nicht und das schon seit meinem achten Lebensjahr.  "Danke Tante.", erwiderte ich nur leise. Sie strich mir übers Haar und ich stellte mir vor wie sie lächelte, so wie ich ihr Lächeln in Erinnerung hatte.
"Bist du nervös?", fragte mich Lilly und ich spürte ihre Hand auf meiner Schulter. Ich schüttelte den Kopf und antwortete:" Nicht wirklich." Doch ich wusste das sie mir die Lüge anhörte. Ich war total nervös. Nervöser war ich in meinem Leben noch nie gewesen, schließlich war es meine erste Ernte. Meine erste Ernte wo ich mitmachen dürfte. Vor kurzem war ich zwölf geworden und das hieß das ich  zu der Ernte musste.
"Du brauchst nicht lügen Violet. Ich verstehe dich voll und ganz.", hörte ich sie sagen und doch verstand ich ihre Worte nicht. Ich glaubte ihr irgendwie nicht und doch tat ich es wieder. "Vermisst du sie ab und zu Lilly?", fragte ich sie leise und griff nach der Hand meiner Tante. Ich musste nicht erwähnen wenn ich meinte, ich musste keine Namen sagen, meine Tante verstand mich ohne weitere Worte.  Sie drückte meine Hand und antworte:" Ja jeden Tag." Mehr brauchte sie auch nicht zu sagen.
Ich umarmte meine Tante.

Kapitel 01 || Es beginnt

Ich strich über das weiche Kleid und schloss die Augen. Es fühlte sich an wie beim ersten Mal. Doch es fühlte sich nicht an wie beim ersten mal, diesmal war es schlimmer. Diesmal war ich fünfzehn und hatte damit auch drei Jahre vor mir. Doch was heute passieren würde, hätte ich mir niemals denken können. "Bist du fertig?", hörte ich die Stimme meiner Tante Lilly. Ich nickte. "Okay gut. Ich .. werde dir jetzt deine Haare machen.", fügte meine Tante hinzu. Ich nickte wieder nur. Lilly war immer für mich da gewesen, seitdem meine Eltern nicht mehr waren. Ich spürte ihre Finger in meinen Haaren, sie bewegten sich sanft und behutsam. So wie immer. "Bist du aufgeregt?", fragte sie mich leise und strich meine Haare dabei auf die linke Seite. Ich schüttelte den Kopf. Diese Frage stellte sie mir jedes Jahr und jedes Jahr antwortete ich ihr gleich. Ich log sie an und sie wusste es genau, doch sie sagte es nicht. Sie sprach nicht die Wörter "Du lügst" aus. Sie brach es nicht übers Herz mir weh zutun. Doch mein Herz war eh schon zersplittert.

"Gleich geht es los.", meinte meine Tante und ich hörte genau wie sie lächelte. Ich wusste, sie betrachtete mich gerade und lächelte über den Anblick. Ich selber wusste nicht wie ich aussah, okay ich weiß noch wie ich mit acht Jahren ausgesehen habe aber wie ich jetzt aussehe weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht wie meine Tante aussieht, oder allgemein wie meine Umgebung aussieht. Ein Wort gibt es für mich das mich perfekt beschreibt: Blind. Ich stand auf und spürte die Hand meiner Tante auf meiner Schulter. Ich schüttelte sie ab. Ich wollte nicht auf ihre Hilfe angewiesen sein, doch ich wusste wenn wir aus dem Haus waren würde ich ihre Hilfe so oder so brauchen. Ich hörte ihr leises seufzen, doch sie nahm ihre Hand von meiner Schulter und trat weg, das hörte ich daran das die Dielen knarrten.

Wir traten gemeinsam aus der Tür und sofort hörte ich die Stimmen der anderen Bewohner. Ich spürte wie einige an uns vorbei liefen und ich hörte auch Kinder lachen. Es war kein normaler Tag und doch versuchte man das beste draus zu machen. Ich ging nicht oft raus, da ich keine Chance hätte ohne Verletzungen wieder Heim zu kommen. Meine Tante erlaubte es mir auch nicht allein raus zu gehen, sie wollte es einfach nicht und deswegen dürfte ich nur mit ihr raus gehen. Doch ich war auch froh nicht allein raus gehen zu müssen, ich wollte die böse Welt nicht kennen lernen oder besser gesagt nicht noch besser kennen lernen. Ich ging nur zum Einkaufen oder zur der Ernte raus, mit Lilly. "Bleib bei mir Süße.", flüsterte meine Tante mir ins Ohr. ich griff nach ihrer Hand und drückte diese, es hieß Ja.

Wir kamen schnell beim Marktplatz an. Am liebsten hätte ich mir die Ohren zu gehalten. Sie flüsterten alle und doch hörte es sich für mich lauter an, da meine Ohren geschärft waren. Es hatte auch seine Vorteile Blind zu sein, ich würde eine Maus hören wenn sie durch unser Haus spazieren würde. Meine Tante begleitete mich durch die Menge. Plötzlich hielt eine Männerstimme uns beide auf:" Sie dürfen hier nicht weiter Lady!" Meinte Tante antwortete:" Ich will dieses Mädchen nur zu den anderen fünfzehnjährigen bringen." Die Männerstimme lachte hohl:" Das kann sie auch allein." Ich wusste sofort das meine Tante energisch den Kopf schüttelte und meinte mit kühlen Ton:" Kann sie nicht. Sie ist blind." Wenige Sekunden später spürte ich ein Atem in der Nähe meines Gesichtes, der Mann sah sich meine Augen an und er würde merken das meine Tante recht hatte. "Aber sie kommen danach zurück. Verstanden?"

Meine Tante brachte mich zwischen der Menge hindurch und blieb stehen. Danach umarmte sie mich und ich hörte ihre Stimme in meinem Ohr:" Du schaffst das meine Kleine, du brauchst keine Angst zu haben. Wenn die Ernte vorbei ist werde ich dich holen." Ich nickte schwach. Die Arme meiner Tante verschwinden und ich bleibe allein in der Menge zurück. An mich gedrängt sind ebenfalls Mädchen in meinem Alter und diese hatten auch Gedanken und Gefühle. Ich wusste das keiner mich beachtete den für sie alle war ich ein normales Mädchen unter Hunderten.

"Willkommen. Willkommen zu den alljährlichen Hungerspiele!"
Es begann ...

Kapitel 02 || Der Ruf von einem Namen

Ich rieb meine Hände einander und halte den Kopf gesenkt. Um mich herum wird es leise, die Stimme der Betreuerin schallte über den Platz. Niemand hörte die Stimme so laut wie ich, ich verstand jedes einzelne Wort klar und deutlich. Ich wollte es aber nicht verstehen. Ich würde mir zu gerne die Hände auf die Ohren drücken, zu Boden sinken und dort liegen bleiben. Ich wollte die Namen nicht hören. Die Namen der nächsten Toten. Ich würde sie nicht kennen und doch würde ich Mitleid mit ihnen empfinden und für sie hoffen. Ich würde niemals ihre Gesichter sehen und doch würde ich wissen, diese Menschen hatte es nicht verdient einfach in den Tot geschickt zu werden. Manchmal hatte es auch was gutes Blind zu sein, du musst nicht die Gesichter der nächsten Toten sehen. Wenigstens das blieb mir erspart und das für immer.

"Willkommen. Willkommen zu den alljährlichen Hungerspielen.", wiederholt die Betreuerin, sodass es auch schön alle hören konnten. Ich hörte es klar und deutlich. "Es sind die 44. Hungerspiele und auch dieses Jahr werden eine mutige, junge Frau und ein mutiger junger Mann Distrikt 12 vertreten.", ertönte wieder ihre Stimme. Wäre sie keine Kapitolerin würde ich sagen das sie nett sei, allein an ihrer Stimme und doch hörte man das verrückte daraus. Jedes Jahr wurden die HUngerspiele schön geredet und das immer bei der Ernte. Denkt sich das Kapitol eigentlich dabei Kinder in den Tot zu schicken? Natürlich diese können doch gar nicht denken! Okay vielleicht war ich jetzt etwas zu hart zu dem Kapitol, doch ich hatte nur schlechtes über das Kapitol gehört und meine Einstellung dazu war auch nicht gerade prickelnd.

"Nun fangen wir mal an.", rief die Stimme der Betreuerin über den Platz. Ich hörte ein wenig wie ihre Absätze über die Tribüne gingen. Bestimmt hörten die anderen nicht so welche Kleinigkeiten, doch ich tat es. Sie sahen was auf der Bühne vorging und ich hörte es laut und deutlich. Ich wusste das sie am Lostopf der Mädchen stand und das sie ihre Hand darin kreisen ließ, das ließ ich mir jedes Jahr von meiner Tante bis in kleinste Detail erzählen. Ich wusste nicht wieso ich mir das erzählen ließ, vielleicht weil ich genau wissen wollte was ich nicht mit meinen Augen sehen konnte. Meine Tante erfüllte mir fast jeden Wunsch, auch diesen hatte sie mir erfüllt auch wenn ihr es unangenehm ist.

"Violet Hamltion."

Meine Kehle schnürte sich zu. meine Hände wurden nass und ich rieb sie an dem Kleid trocken. Das konnte nicht Wirklichkeit sein. Auch wenn ich meinen Namen gehört hatte, ich wollte es nicht glauben. Ich konnte es einfach nicht glauben. "Beweg deinen Arsch auf die Bühne!". hörte ich es hinter mir zischen. Es war ein Mädchen die mir dies sagte, sie war nicht aufgerufen worden. Sondern ich. Ich war aufgerufen worden. "Ich ... ich kann nicht.", murmelte ich kleinlaut. Nur wenige im Distrikt wussten das ich blind war, die Mädchen in meinem Alter wussten es erst recht nicht da ich nie zur Schule ging und sie mich daher auch nicht kannten. "Na klar kannst!", hörte ich wieder dieses Stimme hinter mir. "Ich bin blind.", erwiderte ich diesmal etwas lauter. "Violet Hamilton sei nicht so schüchtern!", hörte ich die Stimme der Betreuerin rufen. Sie wusste es nicht.

Plötzlich wurde ich grob am Arm gepackt und aus der Menge gezogen. Ich wusste sofort diese grobe Art gehört zu einem Friedenswächter. "Wieso stellt ihr Mädchen euch immer so an!", meinte der Friedenswächter genervt. Ich drehte den Kopf zur Seite und hoffte das ich damit in das Gesicht des Friedenswächter schaute. "Ich bin blind." Danach sagte er nichts mehr und auch sein Griff wurde sanfter. Ich stand wenige Sekunden später auf der Bühne, die Betreuerin hatte mich gefragt was los sei. Klar und deutlich hatte ich geantwortet:" Ich bin blind." Die Menge hatte die Luft angehalten und sie wieder ausgelassen. Ja eine Blinde würde in die Hungerspiele ziehen.

"Ash Paker."

Kapitel 03 || Stimmen der anderen Art

Er ist bestimmt kein schlechter Kerl mein Mittribut, doch ich hatte keinen Bock auf ihn. Nicht jetzt und auch nicht in den nächsten Tagen. Er redete mich mir als wäre es nichts in die Hungerspiele zu gehen. Als wäre es normal das eine Blinde gegen andere kämpfen musste und diese töten musste. "Du bist wirklich blind?", fragte er mich nun schon zum x-ten mal. Ich nickte, wie die hundert male davor. Er hatte nicht nach dem Grund gefragt, das tat nie jemand. Nie fragte jemand was der Grund für meine Blindheit sei. Vielleicht wollten sie es einfach nicht wissen, vielleicht fragten sie nicht nach, weil sie auf meine Gefühle achten wollten. Doch ich würde so gerne jemanden begegnen der mich fragt was der Grund dafür sei, der meine Geschichte hören wollte. Doch so einen Menschen werde ich wohl nicht treffen und jetzt war es eh aus damit. Ich würde nicht mal die Gelegenheit bekommen so einen Menschen zu treffen.

Ich hatte mich leise von meiner Tante verabschiedet. Sie war in den Raum gekommen, hat mich in ihr Arm gezogen und danach war es still. Sie wollte nicht das ich hörte wie sie weinte, deswegen hat sie es im Stillen getan und doch wusste ich es. Ich hatte ihre heißen Tränen an meiner Wange gespürt und auch meine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Doch der Bach den ich erwartet hatte war einfach nicht gekommen und ich wollte so sehr das er kam. Ich wollte meine Gefühle wegspülen gemeinsam mit den Tränen. Doch die Tränen wollte nicht kommen. Wieso sie nicht kommen wollten wusste ich nicht. Doch vielleicht sollte ich dankbar dafür sein? Ich war stark geblieben was ich nicht erwartet hätte.

"Könntest du bitte aufhören zu nerven?", meinte ich zu Ash. Ash Paker hieß mein Mittribut und er war 17 Jahre alt. Man hätte meinen sollen er wäre vernünftig, doch so wie er sich gerade verhielt passte es überhaupt nicht. Er murmelte etwas vor sich hin. Plötzlich wurde ich an der Hand gepackt und von jemanden mitgezogen. Und wenige Sekunden später saß ich in einem weichen Stuhl. Ich lehnte mich zurück. Es war mir egal wer mich hier gebracht hatte, auf sowas weiches hatte ich noch nie gesessen! Es fühlte sich einfach nur klasse an. Doch ich wurde sofort wieder aus meinen schönen Gedanken gerießen. Den es erklang das Geräusch wen Absätze auf Metall trafen, sofort war mir klar das wir im Zug saßen und das gerade die Betreuerin eingetreten war. "Geh dich um deine Tribute kümmern, mein Lieber.", meinte die Betreuerin mit einer fröhlichen Stimme. Ich schluckte. Ich hatte gehofft einen Frau als Mentorin zu bekommen, doch leider wurde mir dieser Wunsch nicht erfüllt. "Ja, ja mache ich.", brummte eine tiefe Stimme und ich schreckte leicht zusammen. Diese Stimme hörte sich kein bisschen nett an.

"So also ich habe keine Ahnung was ich sagen soll.", erklang vor mir eine Stimme. Es war die kein bisschen nette Stimme. Unser Mentor. "Sie ist weg, sie können sagen was sie wollen.", erklang neben mir die Stimme von Ash. Er wirkte gelangweilt, das erkannte man deutlich an seiner Stimme. "Wieso schaust du mich nicht an?!", hörte ich die Stimme unseres Mentors. Er klang kein bisschen freundlich, ehr wütend. "Ich rede mit dir Mädchen." ich schluckte schwer. Ich drehte mein Gesicht zu ihm, hoffte das ihm nicht auffiel das ich ihn gar nicht sehen konnte. Doch vielleicht wusste er es und wollte mich nur testen. War es so? Eigentlich sind die Mentoren immer bei der Ernte dabei, also muss er eigentlich auch gehört haben als ich sagte ich sei blind. "Wieso stellen sie eigentlich so eine dumme Frage?", erwiderte ich und rang die Hände. Etwas krachte und ich spürte einen Atmen in meinem Gesicht und dann erklang seine Stimme:"Hast du gerade gesagt ich sei dumm?!" Und so schnell wie sein Atmen gekommen war, ist er auch wieder verschwunden. "Lassen sie in Ruhe. Sie blind!", herrschte Ash unseren Mentor an. "Sie ist was?", erklang die überraschte Stimme von unserem Mentor. "Waren sie nicht bei der Ernte?", fragte ich ihn völlig ruhig. Doch er brauchte nicht zu antworten, ich wusste das er nicht da gewesen war, sonst hätte er gewusst.